Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

Die Angst ist die Ursache von unseren äußeren und inneren Fesseln. Angst, nicht gut genug zu sein und dabei am sog. Hochstapler-Syndrom zu leiden und das Gefühl zu haben, trotz guter Leistungen jeden Augenblick ertappt und verschmäht zu werden, dafür dass man doch nichts könne.

Angst, nicht geliebt, gemocht, angenommen zu werden, weil man zu dick, zu dünn, zu jung, zu alt, „nur Hausfrau“, Christ, Muslim, Buddhist ist oder keinen Hochschulabschluss hat, nur einen Corsa fährt oder eine magere Rente (zu erwarten) hat.

Angst, auf der Bühne zu stehen und dadurch negative Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und bewertet zu werden. Alles, was man anderen Menschen zu sagen und zu zeigen hätte, was ihr Leben und diese Welt zum Positiven verändern könnte, wird dann nicht getan. Dabei bewerten wir ständig, sonst würden wir statt eine Ausbildung zur MTA lieber Zahnarzthelferin lernen und heute Abend statt Spaghetti doch lieber einen Auflauf machen.

Angst zu scheitern, Fehler zu machen, als Versager und Verlierer dazustehen. Das Leben ist nicht perfekt, wir sind nicht perfekt. Kluge Unternehmer fordern von ihren Mitarbeitern viele Fehler zu machen, weil sie dadurch Erfahrungen machen und besser lernen und das Unternehmen nach vorne bringen.

Angst vor einer (tödlichen) Krankheit, vor dem Tod, schließlich vor dem Leben selbst. Eine Hollywood-Schauspielerin, die zu den 10 einflussreichsten Frauen in der Welt gehört, hat sich ihre Brüste aushöhlen und die Eierstöcke entfernen lassen. Soviel es in den Medien berichtet wurde, war das medizinisch nicht notwendig, sondern rein prophylaktisch. Ich respektiere diese persönliche Entscheidung, doch welche Signalwirkung hat sie auf andere Frauen? Es ist eine bequeme Lösung, doch nicht jede Angst, jedes Problem lassen sich durch eine OP wegschneiden.

Apropos, Frauen haben eine besondere Angst, die Sheryl Sandberg als die heilige Dreifaltigkeit nennt: die Angst, eine schlechte Mutter, Ehefrau und Tochter zu sein. Ihr Buch „Lean In“ (bedeutet: sich reinhängen, die Herausforderung annehmen, etc.) hat mich zu diesem Post inspiriert.

Um die zu Beginn gestellte Frage selbst zu beantworten: wenn ich keine Angst hätte, würde ich ein Buch mit dem Titel „Der Dschinggis Khan Code“ schreiben.

Und du, was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

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