Über mich

„In dir selbst ist die ganze Welt verborgen und wenn du weißt, wie man schaut und lernt, dann ist die Tür da und der Schlüssel ist in deiner Hand. Niemand kann dir diesen Schlüssel geben oder die Tür zeigen, nur du bist dazu in der Lage.“
Jiddu Krishnamurti, indischer Philosoph, Autor und spiritueller Lehrer

Nomen est omen. In meiner Geburtsurkunde stehen – übersetzt aus dem Mongolischen – Bergkristall als Vorname und Weißer Schamane als Familienname. Tatsächlich bin ich väterlicherseits in ein altes Geschlecht der so genannten Weißen Schamanen aus dem Süden der Mongolei hineingeboren. Es ist das Land des blauen Himmels und der weiten Steppe, wo die Luft mit dem Duft des wilden Lauchs und des von Pferdehufen aufgewirbelten Staubs gewürzt ist. Es ist auch das Land des Obertongesangs und der Pferdekopfgeige, deren Saiten Tiere zum Weinen bringen können. Und das Leben der Menschen dort wird seit Jahrhunderten von klirrender Kälte im Winter und sengender Hitze im Sommer, Sandstürmen im Frühling und einem milden, viel zu früh einziehenden Herbst bestimmt.

Die fünf Elemente Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall werden genauso verehrt wie die Sonne, der Mond und die Gestirne. Alles ist beseelt und bedarf des Respekts. Ein Reisender hinterlässt drei Steine an einem Owoo, einem Steinhaufen, als Opfergabe für die Spirits, damit sie für eine sichere Weiterreise sorgen. Die Natur ist immer im Einklang, nur der Mensch stört den Frieden der Mutter Erde. Dieses Bewusstsein ist der Antrieb, warum Mongolen durch ihre alltäglichen Rituale die Harmonie zwischen Mensch und Natur herstellen wollen. Die ersten, und somit die besten Tropfen des morgendlichen Tees bringt meine Mutter den vier Bergen um die Hauptstadt Ulaanbaatar als Opfergabe dar. Und dies vom Balkon ihrer Wohnung.

Ja, ich bin ein Stadtgewächs, eine Vertreterin der ersten Generation, die in einem Kreissaal statt in einer Jurte geboren wurde. Meine Großmutter hat noch einige ihrer sechzehn Kinder in der Steppe beim Dungsammeln oder beim Hüten der Tiere geboren. „Geborenwerden“ heißt im Mongolischen daher „auf die Erde fallen“, ein natürlicher Vorgang zu Beginn und später am Ende des Lebenskreislaufs.

Die Nomadengene trugen mich nach der wohlbehüteten Kindheit und Schulzeit in Ulaanbaatar in die Ferne. Ich wollte gerne im Land der Dichter und Denker studieren, was damals nur in dem östlichen Teil möglich war. Eines Abends schlief ich ein und wachte am nächsten Morgen wie Millionen andere in einem anderen Land auf. Dieses neue Land bot ungeahnte Möglichkeiten, so erwarb ich drei Studienabschlüsse und arbeitete bei großen internationalen Unternehmen. Auch mein persönliches Glück fand ich hier.

Vor einigen Jahren überkam mich eine innere Unruhe. Quo vadis? Welches Versprechen habe ich in meiner Geburtsminute an das Universum abgegeben? Habe ich die erste Halbzeit hinter mir? Was nehme ich mir für die zweite vor? Als ich einen schmerzvollen Fersensporn bekam, verstand ich intuitiv, dass mein Körper mir durch diese Schmerzen einen liebevollen Hinweis geben wollte: Du musst deinen Weg hinterfragen. Tatsächlich kann man in einem psychosomatischen Lexikon nachlesen, dass ein Fersensporn mit einem intensiven Hinterfragen des eigenen Lebens und der eigenen Identität einhergeht.

Genauso wie alle anderen Menschen bin ich eine Münze, die eine Prägeform gegossen wurde, die vom herkömmlichen und gegenwärtigen Umfeld stammt. Es war also Zeit für mich, über die Ränder dieser Prägeform zu schauen und statt einer Frosch- die Vogelperspektive einzunehmen. Andererseits war es ja doch nicht so schlecht in der Prägeform, und die Bande links und rechts vermittelte mir ein gewisses Sicherheitsgefühl, oder nicht?

Wer sucht, der findet, denn das Gesetz der Synchronizität wirkt fehlerlos. So habe ich Reiki entdeckt, was mir half, den Schlüssel zum Garten meines Herzens zu finden. Ich zögerte nicht, das Tor aufzuschließen und das Terrain zu betreten. Mit mit Rainbow Reiki® ging mein Weg eines Suchenden in den Pfad eines Lernenden und eines Helfenden über.

Es gibt eine Legende, die in unserer weitverzweigten Familie weitererzählt wird. Die sogenannten Weißen Schamanen, die seit acht Generationen für die Menschen, ihre Nöte und Sorgen da sind, stammen aus der Wüste Gobi. Der erste Schamane dieses Geschlechts musste als Säugling zusammen mit seinen Eltern seine angestammte Heimat wegen eines so genannten weißen Zud verlassen. Ein besonders harter Winter im Westen des Landes begrub das Futter für Tiere unter seinem dicken weißen Schneepanzer. Schafe und Ziegen, die Lebensgrundlage der Nomaden, verendeten und erfroren. Menschen waren gezwungen, ihr nacktes Leben zu retten und wegzuziehen. Auf ihrem Tage langen Fußmarsch durch unwirtliche Gegend, entkräftet und verzweifelt, erwogen die Eltern den Säugling in der Steppe seinem Schicksal zu überlassen, denn die Muttermilch war ja längst versiegt. Welch ein Glück, dass es anders kam und die Familie ausgerechnet in der Wüste Gobi ihre neue Heimat fand. Als sich die Witterung besserte, kamen Verwandte, um die Familie in die alte Heimat zu holen. Der Vater sagte ihnen schlicht: „Die Menschen in dieser Gegend haben unser Leben gerettet. Wir bleiben hier, um ihnen zu helfen, womit wir können. Es unsere neue Heimat.“

Obwohl ich nun viele Jahrhunderte später auf eine eher unspektakuläre Art nach Europa kam, fand ich hier in Deutschland mich selbst, meine ergänzende Hälfte und mein neues Zuhause. Und ratet mal, mit welchem Heilstein ich am liebsten arbeite. Richtig, mit dem Bergkristall, der die Wirkung anderer Heilsteine verstärkt.

 

 

Mitglied im Berufsverband ProReiki e.V. sowie im Dachverband Geistiges Heilen e.V.