Was du aus dem Freitag, den 13. lernen kannst

„Der Verzicht auf die Sitzreihe 13 in Flugzeugen ist ein preiswerter Beitrag zur Flugsicherheit, zumal die Fluggesellschaften den freiwerdenden Platz sinnvoll für Sitzreihe 14 nutzen.“ Hauke Harms

 

Stefanie Kruse von www.lebe-ohne-grenzen.de hat zur Blogparade „Komfortzone verlassen – Herausforderungen meistern“ eingeladen. Diese Einladung nehme ich mit diesem Blogbeitrag gerne an.

Kennst du das: Du trägst einen wichtigen Termin in den Kalender ein und stellst fest, dass es Freitag, der 13. ist? So ging es mir, als ich einen Vortragstermin bei der Buchhandlung Isensee in Gelsenkirchen vereinbart hatte. Am Freitag, den 13.11 veranstalte ich dort einen Erlebnisabend zum Thema „Schamanische DreamLines“.

 

Jetzt schlägt’s 13

Seit ich in Deutschland lebe, kenne ich die Reaktionen auf ein solches Datum: „Kannst du den Termin nicht verschieben?“, „Pass auf, sonst passieren Unfälle.“ Manche sagen sogar ihre Termine oder Reisen ab, Krankmeldungen sollen sich häufen. Es geht so weit, dass in Flugzeugen keine 13. Sitzreihe, in Schiffen kein 13. Deck und in den Hotels kein 13. Stockwerk oder Zimmer Nummer 13 gibt. In Krankenhäusern wird auf ein Zimmer mit der Nummer 13 verzichtet, im Formel-1-Motorsport auf die Wagennummer 13. Aus welchem Grund das Weihenstephaner Bräustüberl in Freising von Studenten der TU München als „Hörsaal 13“ bezeichnet wird ­- darüber lässt es sich nur spekulieren 🙂

Auch Freitag gilt als Unglückssymbol, wegen des Karfreitags, der Zerschlagung des Templerordens am 13.10.1307 und des Börsencrashs von 1929. Der letztere fand jedoch an einem Donnerstag statt, so dass in Europa wegen der Zeitverschiebung bereits Freitag war. Allerdings gab es bereits am 13. Mai 1927 einen deutschen „schwarzen Freitag“ an der Börse Berlin, an dem der Aktienindex des Statistischen Reichsamtes um mehr als 30% einbrach.

 

Alles nur Aberglaube?

Der Begriff „Aberglaube/ Volksglaube“ bezeichnet Glaubenssätze und Praktiken, die wissenschaftlich unbegründet sind und nicht dem Kenntnisstand einer Gesellschaft entsprechen. Demnach werden Sachverhalte negativ bewertet, die dem als richtig oder allgemeingültig empfundenen System kultureller Überzeugungen und Lehrmeinungen nicht entsprechen. Der Standpunkt des Abwertenden wird durch das jeweils herrschende Welt- und Glaubensbild definiert.

Der sog. Aberglaube liefert jedoch viele Hinweise auf das soziokulturelle Wissen alter Kulturen und wird volkskundlich erforscht. Und eine Zahl hat nicht nur eine mathematische Bedeutung. Sie ist gleichzeitig ein Symbol, eine Metapher, eine sinnbildliche Funktion. Zahlensymbolik ist weltweit in zahlreichen Kulturen verbreitet.

 

Die Zahlensymbolik des Freitags, des 13. ist sehr alt und vielschichtig.

Je nach Bezugssystem ändert eine Aussage ihren Gehalt. Und es ist wichtig, Aussagen zu hinterfragen und über den Tellerrand zu schauen, vor allem wenn sie durch Erziehung und soziokulturelle Prägung entstanden sind.

Der antike Mondjahreskalender zählt 13 Monate zu je 28 Tagen. Bei allen Völkern, die diesen Kalender verwendeten, zählte die 13 deshalb stets als heilige Zahl und wurde erst später als heidnisch bezeichnet, da der gregorianische Sonnenkalender und der islamische Mondkalender 12 Monate zählen. Interessant ist, dass das Wort Monat sich etymologisch von Mond ableitet.

Bei den Germanen war Freitag der weisen Göttin gewidmet, die alles Lebende, Körperliche und Materielle hervorbringt. Die nordische Liebes- und Mondgöttin ist Freya, die als die Göttin der Fruchtbarkeit, des Glücks sowie als Lehrerin der Liebesmagie gilt. Wenn die weibliche Mondzahl (13 Monatsblutungen pro Jahr) mit dem Tag der Göttin (Freitag) zusammenfällt, können der Zauber und die Macht des Weiblichen besonders stark wirken.

Bei den Japanern und in der jüdischen Tradition gilt die 13 ebenfalls als Glückszahl. Der jüdische Kalender richtet sich nach dem Mond, so dass am 14. eines Monats immer Vollmond ist. Wenn der Vollmond auf einen Sabbat (Samstag) fällt, ist Freitag, der 13. ein Glücksfall.

Auch in meiner Heimat, der Mongolei gilt 13 als Glückszahl, weil sie zehn Richtungen (acht übliche Himmelsrichtungen in der horizontalen und zwei in der vertikalen Ebene, sprich Himmel und Erde) und die drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) sowie 13 Mondmonate repräsentiert. Somit bildet eine einzige Zahl (fast) die ganze Welt ab.

 

Und der frische Wind in Bezug auf die Zahl 5 für den fünften Wochentag kommt durch die folgende Symbolik:

Die fünf Finger bildeten die erste Rechenmaschine.

Der Mensch, der mit seinen ausgestreckten Armen und Beinen ein Fünfeck bildet (der menschliche Mikrokosmos).

Das Zusammentreffen der vier Himmelsrichtungen und des Zentrums.

Die fünf Elemente: Holz, Feuer, Wasser, Erde und Metall.

Die fünf Sinne: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken.

Die 5 ist in vielen östlichen und westlichen Kulturen die Zahl der Liebe als unteilbare Summe der männlichen Zahl 3 und der weiblichen Zahl 2.

Übrigens, Freitag ist mein Glückstag und die 5 meine Glückszahl 🙂

 

Warum die Zahl 13 dich aufruft, deine Komfortzone zu verlassen

Die Zahl 12 versinnbildlicht eine vollständige Gemeinschaft wie die Tafelrunde des König Artus, die Götter des Olymps oder die Sternbilder der Tierkreise. Wenn in diese Runde ein 13. Element kommt, wird sie gestört. Doch wäre die dreizehnte Fee nicht bei der Taufe von Dornröschen ausgeladen worden und hätte sie daraufhin nicht den Fluch über Dornröschen ausgesprochen, wäre das Märchen sehr schnell zu Ende.

Also repräsentiert die 13 einen Aspekt, der über das Gewohnte hinausgeht, Neuland ergründet, den Horizont erweitert und somit Wachstumsimpulse für eigene Entwicklung setzt. Die Zahl 13 ruft dich auf, deine Komfortzone zu verlassen und dich auf neue (Lösungs-)Wege zu begeben.

Die Großen Arkana im Tarot beschreiben anschaulich die Selbstwerdung des Menschen, seinen archetypischen Lebensweg, wie er als „Reise der Helden“ die Grundstruktur der Mythen und Märchen bildet. Dabei illustrieren jeweils sechs Karten ein Drittel des Weges: Heranreifen, Reifung und Initiation. Die 13. Karte der Großen Arkana, die das letzte Drittel eröffnet, bedeutet nicht nur Tod, sondern auch Abschied, Initiation, Veränderung, Entwicklung.

Die Helden in Geschichten und Mythen nehmen ein störendes Element als Impuls zur Transformation des Bisherigen und eine konstruktive Chance zur Gestaltung des Kommenden.

Du kannst eine Veränderung des Gewohnten (die Zahl 13) als Unheil, Stress oder Störung betrachten. Oder du entwickelst als erstes die Geisteshaltung, dass Krisen und Probleme alltäglich sind. Schließlich gibt es jeden Monat den 13. 🙂

Und anschließend machst du dir eine Herangehensweise wie deine Lieblingshelden zu eigen, aktiver und konstruktiver auf unliebsame Ereignisse zu reagieren, damit etwas Altes, Ausgedientes gehen und etwas Neues, Nützliches entstehen kann.

Ich wünsche dir dabei viel Glück und gutes Gelingen!

4 Comments

  • Sabrina

    Reply Reply 11. Juli 2017

    Und wenn man ein 13. Gehalt bekommt, freut man sich auch 😉

    • Bolormaa

      Reply Reply 11. Juli 2017

      So ist es, Sabrina!

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